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Lesung mit Katrin Seyfert

Am 05. September durfte der Solidar e.V. die Autorin Katrin Seyfert in Bremerhaven begrüßen. Gemeinsam mit der Gesellschaft47 und dank der Unterstützung des Atlantic Hotels Sail City, konnte die Lesung des Buches „Lückenleben“ durchgeführt werden. Die ausgesprochen sympathische und wortgewandte Autorin zog in wenigen Augenblicken die rund 70 anwesenden Gäste in ihren Bann. Mit einzelnen Sequenzen aus dem Buch und immer wieder der Gelegenheit auch Fragen zu stellen, berichtete sie von ihrer persönlichen Geschichte und gab allen Anwesenden die Chance auch die eigenen Geschichten einzubringen. Dadurch entstand eine angenehme und wertschätzende Atmosphäre. Mit viel Witz berichtete Katrin Seyfert beispielsweise von der „Puddingmaßlosigkeit“, die ihrem Mann auf seiner letzten Reise im Pflegeheim entgegengebracht wurde, und ihm dadurch den Umzug erleichterte. Aber auch ihre persönlichen Erfahrungen und der Umgang mit der Krankheit teilte sie mit den Zuhörenden. Sie beschrieb, wie ihr Mann Marc nur wenige Tage nach der Diagnose den drei Kindern erklärte, wie die Zukunft sein wird. Er wählte sehr weise und dennoch deutliche Worte, um nichts zu beschönigen. Die Kinder wussten also trotz ihres jungen Alters Bescheid, dass ihr Papa in naher Zukunft versterben wird. Der alltägliche Umgang gestalte sich im Verlauf der Krankheit immer herausfordernder. Wenn täglich der Küchentisch mit Marmelade beschmiert wurde, weil der Nutzen eines Frühstücksbrettchens nicht mehr bekannt war, wurden die Herausforderungen des Alltags größer. Und dennoch war im Hause Seyfert immer viel los. Der Besuch ging ein und aus, jeder unterstütze und half, wo er konnte. Es wurde Essen mitgebracht, und gemeinsam musiziert. Die monatlichen Musikabende brachten stets viel Freude ins Hause Seyfert. Katrin Seyfert berichtete, dass ihr Mann glücklicherweise nicht wütend oder ausfällig wurde, und immer gern in Gesellschaft war. Zeitgleich gab sie allen Anwesenden Rückendeckung für die andere Seite der Medaille. Es gibt keinen falschen Umgang mit der Krankheit erklärt sie sehr deutlich. Wenn jemand gern in Gesellschaft ist, ist es genauso richtig, wie der persönliche Rückzug als Betroffener. Demenz hat viele Facetten – und jeder Umgang damit ist ok.

Vor Ende der Veranstaltung las Katrin Seyfert noch aus dem Buch ihres Sohnes (Oskar Seyfert, von dem Privileg einen kranken Vater zu haben), welches er im Alter von nur 15 Jahren verfasste, um die Erlebnisse zu verarbeiten und mit der Gesellschaft zu teilen.

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